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Nordbayerische Nachrichten | ||
Triviale Komödie für ernste Leute | ||
Kulturwochen: "The.a.d.A." spielt Oscar Wildes "Bunbury" - Ein Lacherfolg | ||
HÖCHSTADT - Gedrechselte Kon- versationen, aristokratisches Gehabe, mit feiner Ironie dargestellte Dekadenz in der
bürgerlichen Ober- schicht - davon lebt Oscar Wildes "Bunbury", das das "The.a.d.A." am Wochenende im Rahmen der
Kultur- wochen drei Mal in der Aula des Höchstadter Gymnasiums aufgeführt hat. Drei Mal blieb kaum ein Stuhl frei, als die "triviale Komödie für ernsthafte Leute" gespielt wurde. 18 Leute wirken bei dem Schauspielensemble, das vor allem aus ehemaligen Höchstadter Gymnasiasten besteht, auf und hinter der Bühne mit. Diesmal also hat sich die Truppe, die bei aller gezeigter Professionalität aus Laien besteht, auf die heitere Seite des Lebens geschlagen - nachdem im Vorjahr mit dem Drama "Adam Geist" von Dea Loher schwere Kost vorgesetzt worden war. Auch was die Bühnentechnik betrifft, hat The.a.d.A. heuer ein neues Kapitel aufgeschlagen: Erstmals arbeiteten sie mit einer Drehbühne, die drei Bühnenbilder für die drei Akte hergab. Im Mittelpunkt standen aber nicht Kulisse, Klamotten und Requisiten, sondern klar die Akteure. "The Importance of Being Earnest" heißt der Originaltitel dieser als die beste aus Wildes Feder bezeichneten Komödie. Darin enthalten ist alles, was zum Genre gehört: Beabsichtigte Täuschungsmanö- ver wie unfreiwillige Verwechslungen und schließlich überraschende Wendungen. Stoische Butler Das ganze vor dem sehr speziellen Hintergrund der Londoner Society des 19. Jahrhunderts. Deren parasitäre |
Lacherfolg: Dickes Lob verdienten sich die Schauspieler der Laientheater- gruppe. Foto: privat | |
Existenz wird
auf äußerst amüsante Manier dargestellt.
Mit stoisch ihren Job verrichtenden Butlern, mit einer wunderbar herrischen,
auf ihren aristokratischen Status bedachten Lady Bracknell (Stephanie Mirsberger), mit leichtlebigen, nichtsnutzigen
Junggesellen, mit jungen Damen der Gesellschaft, die es faustdick hinter den Ohren haben. "Bunbury" lebt von seinen stilisierten Dialogen, von Geschwätz, das geistvoll klingen soll, von herrlich steif zelebriertem Standesdünkel, von Wortspielereien ebenso wie von sprachloser Situationskomik. |
Zeitgemäßer Sprachwitz Ein dickes Lob muss man dem Ensemble um Regisseur Sven Berwein für die eigene Übersetzung machen. Es ist gelungen, den Texten ihren britischen "Sound" zu lassen und dennoch den Sprachwitz auf eine zeitgemäße Art und Weise zu transportieren. Immer wieder erzielten die Protagonisten damit spontane Lacherfolge.Wer die Vorführungen in Höchstadt nicht gesehen hat, kann das Verpasste am 30. November und am 1. Dezember im Stegauracher Bürgersaal nachholen. |
Nach oben | letzte Aktualisierung: 12. Januar 2010 | The.a.d.A. 2024 |